Saturday, December 22, 2007

I Am So Glad When Christmas Comes

Here's a wonderful Lutheran Christmas hymn from Norway:

Jeg er så glad hver julekveld, for da ble Jesus født,
da lyste stjernen som en sol, og engler sang så søtt.

Det lille barn i Betlehem han var en konge stor,
som kom fra himlens høye slott ned til vår arme jord.

Nå bor han høyt i himmerik - han er Guds egen sønn,
men husker alltid på de små og hører deres bønn.

Jeg er så glad hver julekveld, da synger vi hans pris;
da åpner han for alle små sitt søte paradis.

Da tenner moder alle lys, så ingen krok er mørk;
hun sier stjernen lyste så i hele verdens ørk.

Hun sier at den lyser enn og slokner aldri ut,
og hvis den skinner på min vei, da kommer jeg til Gud.

Hun sier at de engler små de synger og i dag,
om fred og fryd på jorderik og om Guds velbehag.

Å gid jeg kunne synge så, da ble visst Jesus glad;
for jeg jo også ble Guds barn engang i dåpens bad.

Jeg holder av vår julekveld og av den Herre Krist,
og at han elsker meg igjen, det vet jeg ganske visst.


Here's the English from ,,Evangelical Lutheran Hymnary" of the Evangelical Lutheran Synod:

I am so glad when Christmas comes, The night of Jesus' birth,
When Bethl'em's star shone as the sun And angels sang with mirth.

The little Child of Bethlehem, The King of heav'nly grace,
Came down from His exalted throne To save our fallen race.

He's now returned to heav'n above, God's Son He is alway;
He ne'er forgets His little ones But hears them when they pray.

I too would sing my Savior's praise, My joy, my crown, my Lord;
For He has made me His own child By Water and the Word.

I love this precious Christmas eve And my dear Savior mild,
And I shall not forget the truth: He loves me as His child.

I am so glad when Christmas comes: Let anthems fill the air!
He opens wide for ev'ry child His paradise so fair.

Thursday, December 13, 2007

O Tannenbaum

As the Christmas season draws closer, a classic (but rarely heard nowadays) German hymn is ,,O Tannenbaum". There are a number of variations on several stanzas. Here's verse one:

O Tannenbaum, O Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerszeit,
nein auch im Winter, wenn es schneit,
O Tannenbaum, O Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!

O Christmas tree, O Christmas tree,
How green your leaves are!
Not only in the summertime,
But even in winter is your prime.
O Christmas tree, O Christmas tree,
How green your leaves are!

This hymn actually appeared in the American Lutheran Hymnal of 1930. This hymnal was published by the American Lutheran Church. I have not seen this hymn in any other Lutheran hymnal I have in my possession.

When I was in the second grade, we actually sang this hymn for the Christmas pageant in both English and in German. Even more remarkable, this was in the public school around 1975. Man alive, things have changed in the public schools since then.

Saturday, December 08, 2007

Bavarian Ancestry

I don't know exactly where my great-great-grandparents came from in Bayern. I know they were Lutheran, and that helps narrow it down a bit. Possibly they were from Arzberg or Roethenbach (near Nuremberg in the southwestern Bavaria). Until I find the exact dorf, I'm adopting Muenchen (Munich) as my ancestral hearth. The city hosts the awesome Bayern-Muenchen Reds (German football) and a SELK church (Trinitatis Church). Wunderbar!

Tuesday, December 04, 2007

An Advent Sermon from Rev. Armin Wenz

2.Advent - 10.12.2006 – Jesaja 35,3-10 - Oberursel – Armin Wenz

Liebe Gemeinde!

Wir wollen daher zunächst betrachten, wie Gott den Weg für die Verlorenen bahnt, um dann über deren wunderbare Heimfahrt zu staunen. Zuerst also geht es um Gottes Kommen in eine gebundene Welt, dann geht es um der Erlösten Wiederkommen zu ihrem Gott.

1. Wenden wir uns zunächst dem Kommen Gottes zu, so läßt uns Jesaja entdecken, daß dieses Kommen Gottes zwei Seiten hat, die unlösbar miteinander verbunden sind: Gott kommt zur Rache, und er kommt zur Hilfe. Warum das so ist? Liebe Gemeinde! Das ist so, weil Gottes Hilfe Rettung und Befreiung meint.

Rettung und Befreiung kann es aber nur geben, wenn die Mächte, die Menschen gefangen halten, besiegt werden. Es gibt einen Grundzug, der sich durch die ganze Heilige Schrift zieht, der vielen Christen unangenehm ist. Da ist so oft von Feindschaft, von Kampf, von Waffenrüstung die Rede. Und wir wünschen uns von Gott doch die Idylle, den Frieden, die Geborgenheit.

Doch Frieden und Geborgenheit, auch der Frieden und die Geborgenheit bei Gott kosten etwas. Das Volk Israel in der babylonischen Gefangenschaft wird erst dann wieder heimkehren können ins gelobte Land, wenn die unterdrückende Weltmacht von einer anderen Macht besiegt sein wird, so sollte es Jesaja zu seiner Zeit ankündigen.

Eine Schafherde kann nur dann im Frieden leben, wenn der Hirte dem Wolf wehrt. Der Paradiesgarten kann nur gedeihen, wenn es Schutz vor den Wüstenwinden gibt, die alles auszutrocknen drohen. Menschen können ihre Heimat bei Gott nur dann finden, wenn den vielen falschen Propheten und Ideologen das Handwerk gelegt wird.

Seit der ersten Verheißung auf den Messias zieht sich das Motiv der Feindschaft durch die Bibel und durch die Geschichte. Gott sprach zur Schlange: Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. (1. Mose 3,15) Und im wichtigsten messianischen Psalm des Alten Testaments, der so oft wie keine andere Stelle sonst im Neuen Testament zitiert und auf Christus bezogen wird, heißt es: Der Herr sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.“ Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion. Herrsche mitten unter deinen Feinden! (Ps 110)

Wenn das so ist, dann müssen wir fragen: Wer sind denn die Feinde Gottes, die Feinde des Messias, des Heilandes Jesus Christus? Es gibt nicht wenige Stellen vor allem im Alten Testament, an denen diese Feinde Menschen zu sein scheinen. Und darum, daß Gott die ihm feindlichen Menschen einmal richten wird, geht es ja bei Jesu Verkündigung des Gerichts.

Es gibt Menschen, die sich mit Gottes Feinden solidarisch erklären, die selber als Feinde Gottes leben wollen, die sich um ihn und sein Wort nicht scheren. Ja, die Heilige Schrift lehrt uns, daß die Gefangenschaft, in der die Menschheit lebt, so beschaffen ist, daß diese Feindschaft alle Menschen trifft. Wir kennen das ja aus Diktaturen, daß sie immer darauf angelegt sind, möglichst alle Menschen zu Mitwissern, Mitläufern, Mittätern zu machen. Genau das aber tut der Teufel, der Feind Gottes, mit der Menschheit. Der Unterschied zwischen ihm und den Menschen, der Unterschied zwischen dem Unterdrücker und den Unterdrückten, dem Verführer und den Verführten, soll nicht mehr erkennbar sein. Denn der Teufel will nicht, daß Gott einen Unterschied macht zwischen ihm und uns.

Wenn er schon der Rache Gottes verfallen wird, sollen möglichst viele Menschen mit ins Verderben gezogen werden. Und weil der Teufel zwischen sich und den Menschen keinen Unterschied machen will, darum hat er in der Tat dort schon gewonnen, wo seine Existenz geleugnet wird. Denn wenn es keine Gefangenschaft, keine Unterdrückung, kein Verderben gibt, wozu sollte dann ein Befreier, ein Heiland nötig sein?

Der Teufel versteckt sich und verdeckt sich, damit sich die Menschheit um so sicherer wiegt. Doch als Christus kommt, der Verheißene, der ihm den Kopf zertreten soll, da kommt er aus seiner Deckung heraus. Die ganze Sendung Jesu ist eine einziger Kampf, ja ein einziger Siegeszug gegen den altbösen Feind, von der Versuchung in der Wüste, bis hin in die Nacht des Verrats und den Tag der Kreuzigung.

Und auf dem Weg dahin, da zeigt Christus in Wort und Tat, daß Gott selbst einen Unterschied macht zwischen uns und dem Teufel, den Verführten und dem Verführer. Das merken wir daran, daß die Rache am Teufel zugleich Hilfe für die Menschen ist.

Denn Jesus tut in seiner Sendung nichts anderes, als in Wort und Tat den Teufel und seine Werke auszutreiben aus Menschen, die er gefangen hält. Das geschieht besonders drastisch in den Dämonenaustreibungen. Das geschieht aber auch, wo Jesus Blinde, Lahme, Taube, Stumme und Aussätzige heilt. Denn überall geht es darum, daß Menschen, die vom Gottesdienst ausgeschlossen waren, die jenseits von Eden leben mußten, daß sie eingelassen werden in die Gemeinschaft mit Gott.

Und diejenigen, die das verhindern wollen, allen voran die Pharisäer, bezeichnet Jesus darum als Feinde Gottes und der Menschen. Sie unterstellen ihm ja, er würde die Dämonen austreiben, weil er selbst mit dem Teufel im Bunde stünde. Das ist die letzte Verzweiflungstat des Teufels, Christus und Gott selbst zum Feind der Menschen zu machen.

Doch Christus läßt sich nicht davon abhalten, sein Befreiungswerk fortzusetzen. Er bringt, was allein Gott bringen kann: Vergebung der Sünden und heiles Leben, Frieden mit Gott, Zuversicht im letzten Gericht. Er haßt wie sein Vater die Sünde als die den Menschen versklavende Macht. Aber er liebt den Sünder.

In seinem Tod und seiner Auferstehung ist die Niederlage des Teufels, der Sünde und des Todes besiegelt. Eine wundersame Rache Gottes ist dies. Gott gibt seinen Sohn in den Tod dahin. Doch der Teufel hat sich hier übernommen. Nur scheinbar trägt er den Sieg davon. Denn gegen die Liebe des himmlischen Vaters zu seinem Sohn und seiner Menschheit und gegen dessen Allmacht, kommt der Teufel nicht an. Darum läßt Christus seit seiner Auferstehung diesen wirksamen, den Tod bezwingenden Sieg auf der ganzen Welt ansagen und austeilen durch sein heiliges Evangelium, durch Taufe, Beichte und Abendmahl.

Es hat daher seinen guten Sinn, wenn die lutherische Kirche mit der alten Kirche daran festhält, daß vor der Taufhandlung ein Exorzismus gesprochen wird, daß also Jesu Worte, durch die er den Teufel verjagt, gesprochen und gehandelt werden. Es hat einen guten Sinn, daß wir vor dem Empfang des Allerheiligsten im Abendmahl auch immer wieder die Vergebung unter Handauflegung suchen und empfangen.

Christus zum Heil empfangen können wir nur, wenn wir dem Teufel und seinen Werken entsagen, wenn wir bekennen, daß wir nicht mehr unserm Eigensinn, sondern allein dem Herrn Christus dienen wollen. Er will ja auch uns befreien, aus Blindheit, Zweifel und Verirrung des Herzens und Gewissens. Er will uns nicht mit unserer Sünde strafen, sondern uns davon lösen, davon befreien und an ihrer Stelle unser Leben mit Segen füllen. In ihm kommt uns Gott so weit entgegen, daß der Weg für uns zu Gott ein ganz leichter und ebener wird. Und so kommen wir 2. zur Betrachtung des Wiederkommens der Erlösten auf dem Weg, den Gott in Christus gebahnt hat.

Man kann es vielleicht so sagen: Die Hauptstraße zu Gott ist seit dem Ostersieg Jesu gebahnt und steht aller Welt offen. Was jetzt noch passiert, ist, daß Christus durch seinen Geist und seine Kirche die Nebenstraßen zu allen Völkern bahnt. Der Wegebau, von dem schon Jesaja spricht, vollzieht sich durchaus über einen längeren Zeitraum hinweg.

Das Heil Gottes ist wie ein verborgenes unterirdisches Netz, das über die ganze Welt ausgebreitet ist, und nun hier und da an die Oberfläche tritt, wie Wasser in der Wüste. So wachsen mitten in einer Welt an vielen Orten Oasen. Und wenn wir unsere Lebenszeit als Wüstenwanderung sehen, dann stellt Gott auch uns auf diesem Weg Oasen zur Verfügung.

Sonntag für Sonntag tritt das Lebenswasser an die Oberfläche, wird das Lebenswort verkündet, wird das Lebensbrot ausgeteilt. Wir dürfen schöpfen Gnade um Gnade. Und weil auch unsere Lebenstage oft einer Wüstenwanderung gleichen, steht uns das Lebenswort in geschriebener Form in der Bibel und in Andachten auch für zuhause zur Verfügung.

Wir brauchen diese Oasen unseres Gottes, denn im Leben aus der Heiligen Schrift geht auch an uns das Wort Jesajas in Erfüllung, daß kein Unreiner und kein Tor uns mehr verwirrt und verführt, auch, daß wir selber niemanden verführen, sondern zur Wahrheit leiten, weil uns das klare Licht des Wortes Gottes leuchtet und den Weg zur ewigen Heimat zeigt.

So können wir selber in unserer Worten und Werken hier und da für Menschen, die unseren Lebensweg kreuzen, zur Oase werden; wir können sie am Trost des Evangeliums und an unserer Freude über unsere Rettung teilhaben lassen, gerade dann, wenn wir in Freud und Leid nicht mehr die Wege der Sünde, die Wege ohne Gott und von Gott weg mitgehen. So werden auch wir Lichter des Advents, die verlorene Menschen zum Heiland weisen, die müde Hände und wankende Knie stärken und verzagte Herzen trösten.

Darum gibt ja Christus dieser Welt noch Zeit und seiner Kirche einen Auftrag, nämlich immer wieder aus der Oase hinaus in die Wüste zu gehen, um die Verdurstenden hereinzuholen. Wo Menschen entdecken, daß unsere Welt allzuoft einer Wüste gleicht, so daß sie ziellos im Kreise gehen, wo Menschen nach Hilfe und Entlastung fragen, da ist es ein Segen, wenn sie jemandem begegnen, der den Weg zu Gottes Oasen kennt.

So bekommt unser Leben Ziel und Inhalt, Segen und Gnade. Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen. - Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.

Die Straße ist gebaut. Gott hat es sich viel Aufwand und Mühe kosten lassen, hat seinen eigenen Sohn schmerzvoll in den Tod gegeben, um uns aus allem Verderben zu befreien. Kein Hindernis gibt es mehr auf der Straße, die Gott in Christus gebahnt hat. Die Adventszeit erinnert ähnlich wie die Passionszeit an den unendlich großen Aufwand, den es unseren Gott gekostet hat, uns den Weg zu seinem Heil in Christus zu bahnen.

Gottes Kommen in eine gebundene Welt und die Wallfahrt der Völker zum Zion ist aber längst im Gange, und wir sind dabei, wie der Hebräerbrief zu seiner Zeit an die angefochtene Christenheit schreibt, deren Hände, Knie und Herzen er stärkt mit den Worten: Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den viel tausend Engeln, und zu der Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind. (Hebr 12,22f) Amen.

6. The Lord's Supper

VI. Das Sakrament des Altars,
wie ein Hausvater dasselbe seinem Gesinde einfältiglich vorhalten soll.

Was ist das Sakrament des Altars?
Antwort.
Es ist der wahre Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christi, unter dem Brot und Wein uns Christen zu essen und zu trinken, von Christo selbst eingesetzt.

Wo steht das geschrieben?
Antwort.
So schreiben die heiligen Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und der St. Paulus:

Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin, esset! Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis!

Desselbengleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus! Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis!

Was nützt denn solch Essen und Trinken?
Antwort.
Das zeigen uns diese Worte: ,,Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden”, nämlich daß uns im Sakrament Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Worte gegeben wird; denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit.

Wie kann leiblich Essen und Trinken solch große Dinge tun?
Antwort.
Essen und Trinken tut’s freilich nicht, sondern die Worte, so da stehen: ,,Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.” Welche Worte sind neben dem leiblichen Essen und Trinken das Hauptstück im Sakrament. Und wer denselben Worten glaubt, der hat, was sie sagen und wie sie lauten, nämlich: Vergebung der Sünden.

Wer empfängt denn solch Sakrament würdiglich?
Antwort.
Fasten und leiblich sich bereiten ist wohl eine feine äuß erliche Zucht; aber der ist recht würdig und wohlgeschickt, wer den Glauben hat an diese Worte: ,,Für euch gegeben und vergossen zur Vergebung der Sünden.”

Wer aber diesen Worten nicht glaubt oder zweifelt, der ist unwürdig und ungeschickt; denn das Wort ,,Für euch” fordert eitel gläubige Herzen.

5. Confession

V. Wie man die Einfältigen soll lehren beichten.

[Was ist die Beichte? — Antwort.]

Die Beichte begreist zwei Stücke in sich: eines, daß man die Sünde bekenne; das andere, daß man die absolutio oder Vergebung von dem Beichtiger empfange als von Gott selbst und ja nicht daran zweifle, sondern fest glaube, die Sünden seien dadurch vergeben vor Gott in Himmel.

Welche Sünden soll man denn beichten?
[Antwort.]

Vor Gott soll man aller Sünden sich schuldig geben, auch die wir nicht erkennen, wie wir im Vaterunser tun; aber vor dem Beichtiger sollen wir allein die Sü nden bekennen, die wir wissen und fühlen im Herzen.

Welche sind die?
[Antwort.]

Da siehe deinen Stand an nach den zehn Geboten:, ob du Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Herr, Frau, Knecht seiest; ob du ungehorsam, untreu, unfleißig gewesen seiest; ob du jemand Leid getan hast mit Worten oder Werken; ob du gestohlen, versäumet, verwahrlost, Schaden getan hast.

Lieber, stelle mir eine kurze Weise zu beichten.
Antwort.

So sollst du zum Beichtiger sprechen:
Wü rdiger, lieber Herr, ich bitte Euch, wollet meine Beichte hören und mir die Vergebung sprechen um Gottes willen.

Sage an!
Ich armer Sünder bekenne mich vor Gott aller Sünden schuldig; insonderheit bekenne ich vor Euch, daß ich ein Knecht, Magd usw. bin; aber ich diene leider untreulich meinem Herrn; denn da und da habe ich nicht getan, was sie mich hieß en, habe sie erzürnt und zu fluchen bewegt, habe versäumt und Schaden lassen geschehen; bin auch in Worten und Werken schambar [schamlos, anstößig] gewesen, habe mit meinesgleichen gezürnt, wider meine Frau gemurrt und geflucht usw. Das alles ist mir leid, und bitte um Gnade; ich will mich bessern.

Ein Herr oder Frau sage also:
Insonderheit bekenne ich vor Euch, daß ich mein Kind und Gefinde, Weib nicht treulich gezogen habe zu Gottes Ehren. Ich habe geflucht, böse Erempel mit unzüchtigen [unanständigen] Worten und Werken gegeben, meinem Nachbar Schaden getan und übel nachgeredet, zu teuer verkauft, falsche und nicht ganze Ware gegeben.

Und was er mehr wider die Gebote Gottes und seinen Stand getan usw.

Wenn aber jemand sich nicht befindet beschwert mit solcher oder größeren Sünden, der soll nicht sorgen oder weiter Sünde suchen noch erdichten und damit eine Marter aus der Beichte machen, sondern erzähle eine oder zwei, die du weißt; also: Insonderheit bekenne ich, daß ich einmal geflucht; item, einmal unhü bsch mit Worten gewesen, einmal dies N. versäumt habe usw. Also laß es genug sein.

Weißt du aber gar keine (welches doch nicht wohl sollte möglich sein), so sage auch keine insonderheit, sondern nimm die Vergebung auf die gemeine Beichte, so du vor Gott tust gegen den Beichtiger.

Darauf soll der Beichtiger sagen:
Gott sei der gnädig und stärke deinen Glauben! Amen.

Weiter:
Glaubst du auch, daß meine Vergebung Gottes Vergebung sei?

Antwort.
Ja, lieber Herr.
Darauf spreche er:

Wie du glaubst, so geschehe dir. Und ich aus dem Befehl unsers Herrn Jesu Christi vergebe dir deine Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Gehe hin in Frieden!

Welch aber große Beschwerungen des Gewissens haben oder betrübt und angefochten sind, die wird ein Beichtvater wohl wissen mit mehr Sprüchen zu trösten udn zum Glauben [zu] reizen. Das soll allein eine gemeine Weise der Beichte sein für die Einfältigen.

Monday, December 03, 2007

4. The Sacrament of Holy Baptism

IV. Das Sakrament der Heiligen Taufe,
wie dasselbe ein Hausvater seinem Gesinde soll einfä ltiglich vorhalten.

Zum ersten.
Was ist die Taufe?
Antwort.

Die Taufe ist nicht allein schlecht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefaßt und mit Gottes Wort verbunden.

Welches ist denn solch Wort Gottes?
Antwort.

Da unser Herr Christus spricht Matthäi am letzten: Gehet hin im alle Welt, lehret alle Heiden und taufet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Zum andern.
Was gibt oder nützt die Taufe?
Antwort.

Sie wirkt Vergebung der Sünden, erlöset vom Tod und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheiß ungen Gottes lauten.

Welches sind denn solche Worte und Verheiß ungen Gottes?
Antwort.

Da unser Herr Christus spricht Marci am letzten: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig [werden]; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt [werden].

Zum dritten.
Wie kann Wasser solch große Dinge tun?
Antwort.

Wasser tut’s freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit und bei dem Wasser ist, und der Glaube, so solchem Worte Gottes im Wasser traut. Denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlecht Wasser und keine Taufe; aber mit dem Wort Gottes ist’s eine Taufe, das ist, ein gnadenreich Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist, wie St. Paulus sagt zu Tito am 3. Kapitel:
,,Durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat ü ber uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland, auf daß wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. Das ist gewiß lich wahr.”

Zum vierten.
Was bedeutet denn solch Wassertaufen?
Antwort.

Es bedeutet, daß der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buß e soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehn ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe.

Wo steht das geschrieben?
Antwort.

St. Paulus zu den Rö mern am 6. spricht: ,,Wir sind samt Christo durch die Taufe begraben in den Tod, daß, gleichwie Christus ist von den Toten auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.”

Saturday, December 01, 2007

3. The Lord's Prayer

III. Das Vaterunser,

wie ein Hausvater dasselbe seinem Gesinde auf das einfältiglich vorhalten soll.

Vater unser, der du bist im Himmel.
Was ist das? — Antwort.
Gott will uns damit locken [will uns damit locken], daß wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater und wir seine rechten Kinder, auf daß wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater.

Die erste Bitte.
Geheiligt werde dein Name.

Was ist das? — Antwort.
Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, daß er auch bei uns heilig werde.

Wie geschieht das? — Antwort.
Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehrt wird, und wir auch heilig als die Kinder Gottes danach leben; das hilf uns, lieber Vater im Himmel! Wer aber anders lehrt und lebt, denn das Wort Gottes lehrt, der entheiligt unter uns den Namen Gottes; da behüte uns, [lieber] himmlischer Vater!

Die andere Bitte.
Dein Reich komme.

Was ist das? — Antwort.
Gottes Reich kommt wohl ohne unser Gebet, von sich selbst; aber wir bitten in diesem Gebet, daß es auch zu uns komme.

Wie geschieht das? — Antwort.
Wenn der himmlische Vater uns seinen Heiligen Geist gibt, daß wir seinem heiligen Wort durch seine Gnade glauben und göttlich leben, hier zeitlich und dort ewiglich.

Die dritte Bitte.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Was ist das? — Antwort.
Gottes guter, gnädiger Wille geschieht wohl ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, daß er auch bei uns geschehe.

Wie geschieht das? — Antwort.
Wenn Gott allen bösen Rat und Willen bricht und hindert, so uns den Namen Gottes nicht heiligen und sein Reich nicht kommen lassen wollen, als da ist des Teufels, der Welt und unsers Fleisches Wille, sondern stärkt und behält uns fest in seinem Wort und Glauben bis an unser Ende: das ist sein gnädiger, guter Wille.

Die vierte Bitte.
Unser tägliches Brot gib uns heute.

Was ist das? — Antwort.
Gott gibt täglich Brot, auch wohl ohne unsere Bitte, allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er [er’s] uns erkennen lasse und mit Danksagung empfangen unser täglich Brot.

Was heißt denn täglich Brot?
Antwort.
Alles, was zur Leibesnahrung und -notdurft gehört, als Essen, Trinken, Kleider, Schuh’, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromm Gemahl, fromme Kinder, fromm Gesinde, fromme und treue Oberherren, gut Regiment, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.

Die fünfte Bitte.
Und verlaß [erlaß , vergib] uns unsere Schuld, als wir verlassen unsern Schuldigern.

Was ist das? — Antwort.
Wir bitten in diesem Gebet, daß der Vater im Himmel nicht ansehen wolle unsere Sünden und um derselben willen solche Bitten nicht versagen; denn wir sind der keines wert, das wir bitten, haben es auch nicht verdient; sondern er wolle es uns alles aus Gnaden geben, denn wir täglich viel sündigen und wohl eitel Strafe verdienen. So wollen wir zwar [,,zwarten”, wahrlich, in Wahrheit] wiederum auch herzlich vergeben und gerne [* wohl] tun denen, die sich an uns versündigen.

Die sechste Bitte.
Und fü hre uns nicht in Versuchung.

Was ist das? — Antwort.
Gott versucht zwar niemand, aber wir bitten in diesem Gebet, daß uns Gott wolle behüten und erhalten, auf daß uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Mißglauben, Verzweifeln und andere große Schande und Laster; und ob wir damit angefochten würden, daß wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten.

Die siebente Bitte.
Sondern erlöse uns von dem Übel.

Was ist das? — Antwort.
Wir bitten in diesem Gebet als in der Summa, daß uns der Vater im Himmel von allerlei Übel an Leibes und Seele, Gut und Ehre erlöse und zuletzt, wenn unser Stündlein kommt, ein seliges Ende beschere und mit Gnaden von diesem Jammertal zu sich nehme in den Himmel.

Amen.
Was ist das? — Antwort.
Daß ich soll gewiß sein, solche Bitten sind dem Vater im Himmel angenehm und erhört; denn er selbst hat uns geboten, also zu beten, und verheiß en, daß er uns will erhören. Amen, Amen, das heißt: Ja, ja, es soll also geschehen.